Raue Felsküsten wechseln sich mit feinen Sandstränden ab, Wälder und charmante Ortschaften bestimmen das Landschaftsbild und überall weht voller Stolz die weiß-schwarze Flagge der Bretagne. Der westlichste Teil Frankreichs hat mit seiner wildromantischen Küste, der eindrucksvollen bretonischen Kultur und den historischen Städten und Sehenswürdigkeiten viel zu bieten. In unserem Reiseführer Bretagne nehmen wir dich mit auf eine Reise durch eine der faszinierendsten Provinzen Frankreichs und stellen dir die schönsten Sehenswürdigkeiten und die besten Ausflugsziele der Region vor.
Urlauber kommen in der Bretagne immer auf ihre Kosten – ganz gleich, ob es dich für einen entspannten Strandurlaub oder einen aufregenden Wanderurlaub in die westlichste Provinz unseres Nachbarlandes zieht. Auch abseits der Küste verlocken das bretonische Binnenland sowie die vielen hübschen Städte und Dörfer zu einer spannenden Entdeckungstour. Nicht entgehen lassen solltest du dir bei deinem Urlaub in der Bretagne die bretonische Küche: Von einer köstlichen Galette über einen herzhaften Fleischtopf mit Klößen („Kig-ha-farz“) bis hin zum „Far Breton“, einem süßen, oft mit Backpflaumen gefüllten, Eierkuchen gibt es für Leckermäuler viele Spezialitäten zu kosten. Neugierig geworden? Dann lies direkt weiter, um in unserem Reiseführer Bretagne mehr über diese eindrucksvolle Region zu erfahren!
Reiseführer Bretagne: Die besten Ausflugsziele für die ganze Familie
- Cap Fréhel
Eines der eindrucksvollsten Ausflugsziele der Provinz darf in unserem Reiseführer Bretagne auf keinen Fall fehlen: das Cap Fréhel. In 70 Meter Höhe ragt die Klippengruppe aus rotem Sandstein über dem Meer auf und bietet damit ein traumhaftes Panorama und das perfekte Fotomotiv. An der Spitze steht der Leuchtturm, der zu den leuchtstärkten in ganz Frankreich zählt. Über 145 Stufen kann der Leuchtturm bestiegen werden und bietet dann einen unvergesslichen Panoramablick aufs smaragdgrüne Meer sowie das Fort La Latte.
Sehenswert ist aber nicht nur das Cap Fréhel selbst, sondern auch die herrliche Landschaft, in der es liegt. Von Mai bis Oktober erblüht die Region in den verschiedensten Farben – vom gelb des Stechginsters bis hin zum lilafarbenem Blütenmeer der Heide. Mit rund 400 Hektar Heideland zählt das Cap Fréhel zu den größten Heideflächen Europas und lädt zu traumhaften Spaziergängen ein. Seit 1967 steht das Kap unter Naturschutz und ist Lebensraum für zahlreiche, teils seltene Tier- und Pflanzenarten. - Oceanopolis
Das Meer ist einer der faszinierendsten Lebensräume und Heimat für unzählige Tierarten. Im Oceanopolis in Brest kannst du viele davon hautnah erleben und dabei viel Wissenswertes über den Ozean als Lebensraum lernen. Auch für Familien mit Kindern ist das Oceanopolis daher ein perfektes Ausflugsziel während eines Urlaubs in der Bretagne.
In drei Themenpavillions werden die Ökosysteme der polaren, tropischen und gemäßigten Klimazonen abgebildet. Zu bestaunen gibt es dabei rund 1000 Tierarten in über 50 Aquarien, sodass garantiert keine Langeweile aufkommen wird. Dazu gehören zum Beispiel die eindrucksvoll nachgebildeten Korallenriffe und Lagunen im tropischen Pavillion mit ihren bunten Fischen und vielfältigen Haiarten. Im Polarpavillion lernst du dagegen die Lebenwesen der Eiswelten kennen; es warten hier auch Pinguine und Seehunde auf dich. Und im Bretagnepavillion kannst du das Meer im Wandel der Jahreszeiten verfolgen – inklusive eines eindrucksvollen audiovisuellen Erlebnisses! Daher darf dieser Tipp in unserem Reiseführer Bretagne auf keinen Fall fehlen. - Tagesausflug nach Rennes
So schön die wildromantischen Küsten und die reichhaltige Landschaft des Binnenlandes auch sind: Die Bretagne hat auch einige historisch wertvolle Städte mit einer vielfältigen Kulturszene zu bieten, die zu einer Entdeckungstour einladen. Dazu gehört beispielsweise die bretonische Hauptstadt Rennes. Hier treffen Geschichte und Moderne aufeinander, denn Rennes ist eine lebendige Studentenstadt, die sich durch die geschichtsträchtigen Fachwerkhäuser viel von ihrem historischen Charme bewahrt hat.
Sehenswert sind etwa der Place Sainte-Anne im Zentrum der Stadt, in dessen Nähe sich die Kirche „Basilique Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle de Rennes“ sowie ein ehemaliges Karmelitenkloster befinden. Ebenso lohnt sich ein Abstecher in die Markthalle Rennes, in der unzählige Spezialitäten der Region angeboten werden. Auch die Cathédrale Saint-Pierre, das Rathaus und das Opernhaus der Stadt sind einen Besuch wert, denn sie gehören zu den architektonisch schönsten Sehenswürdigkeiten der Bretagne. Nicht entgehen lassen solltest du dir auch einen Spaziergang durch den Parc du Thabor in Rennes – ein traumhaft angelegter Park mit uralten Bäumen, liebevoll bepflanzten Blumenbeeten und vielfältigen Wasserspielen. - Crozon-Halbinsel
Auch für Naturfans haben wir in unserem Reiseführer Bretagne das perfekte Ausflugsziel: die Halbinsel Crozon, die mit ihren verschiedenen „Pointes“ für eindrucksvolle Naturerlebnisse sorgt. Sowohl Strandfans als auch Freunde der steilen Klippen kommen hier voll auf ihre Kosten, denn überall an der Küste hat man einen traumhaften Blick aufs türkisfarbene Meer und die atemberaubende Landschaft. Am besten lässt sich die Gegend bei einer ausgedehnten Wanderung entdecken. Besonders beliebt ist zum Beispiel der Wanderweg GR®34, der sogenannte Zöllnerpfad.
Auf jeden Fall auf deiner Must-see-Liste bei einem Ausflug auf die Crozon-Halbinsel sollte das Cap de la Chèvre stehen. Von dort kannst du in einem einzigartigen Panoramablick auf die Bucht von Douarnenez, die Inseln Mòlene und Ouessant und die eindrucksvolle Pointe du Raz blicken. Atemberaubend ist auch die Pointe de Pen-Hir sowie die Pointe de Dinan. Entspannung pur findest du an den herrlichen Badestränden auf der Crozon-Halbinsel. Und auch für Wassersportfans ist die Region ideal: Du kannst zum Beispiel mit dem Kajak an der Küste entlangfahren oder den beliebten Surfspot am Strand La Palue erkunden.
Wusstest du schon, …?
… dass die kleine Hafenstadt Cancale an der bretonischen Smaragdküste für seine hervorragenden Austern bekannt ist? Das wussten bereits die französischen Könige und schickten zweimal pro Woche Boten nach Cancale, um die frischen Austern an den Königshof in Paris liefern zu lassen.
Bretagne: Sehenswürdigkeiten, die du nicht verpassen solltest
- Steinreihen von Carnac
Wer kennt sie nicht, die Hinkelsteine aus „Asterix & Obelix“? Die echten Hinkelsteine, besser bekannt als Menhire, können bei Carnac in der Bretagne bewundert werden. Und das ist ein einzigartiger Anblick, denn die aufrecht stehenden Megalithen von Carnac sind in gleichmäßigen Reihen angeordnet, die sich auf rund vier Kilometer Länge und einem Areal von 40 Hektar erstrecken. Mit rund 3.000 Menhiren sind die Steinreihen von Carnac der weltweit größte Komplex dieser Art und ein echtes Zeugnis der europäischen Vorgeschichte. Die Steine sind nämlich teils 7000 Jahre alt!
Woher die aufgerichteten Steine kamen und wofür sie genutzt wurden, bleibt bis heute ein Rätsel. Die Vermutungen reichen dabei von religiösen Denkmälern über Mond- und Sonnenkulte bis hin zu Grabstätten. Sehenswert ist die Anlage aber auch unabhängig von ihrer Funktion. Zwischen April und September können die Steinreihen von Carnac nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden, von Oktober bis März sind sie frei zugänglich. Ebenso lohnt sich ein Besuch der Informationsstelle „Maison des Mégalithes“, in der du viele spannende Fakten zu den Steinreihen erhältst. - Schlösser der Bretagne
Mehr als 4.000 Schlösser und Herrensitze finden sich in der Bretagne und gehören damit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Region. Kleine und große Geschichtsfans kommen hierbei voll auf ihre Kosten, denn bei einem Besuch der Schlösser und Burgen kannst du nicht nur viel über die bretonische Geschichte lernen, sondern dich auch hervorragend auf Zeitreise begeben und von Prinzen und Prinzessinnen träumen.
Sehenswert ist beispielsweise das Château de Kerjean nahe Saint-Vougay, das als eines der schönsten Renaissance-Schlösser der Bretagne gilt. Auch das Château de la Roche-Jagu lohnt sich für einen Ausflug. Es liegt in der Nähe von Paimpol und bietet nicht nur einen tollen Blick auf den Meeresarm Trieux, sondern auch eine herrliche Gartenlage und wechselnde Ausstellungen im Inneren.
Auch die meistbesuchte Burg der westlichsten Provinz Frankreichs darf in unserem Reiseführer Bretagne nicht fehlen: die Festungsanlage Fort la Latte. Sie liegt am Cap Fréhel auf einem Felsvorsprung direkt an den Klippen und bietet nicht nur einen großartigen Blick aufs Meer, sondern ist jedes Jahr im August auch Schauplatz für mittelalterliche Burgfestspiele. - Pointe du Raz und Île de Sein
Die Bretagne ist die westlichste Provinz Frankreich. Der Gedanke, dass auch der westlichste Punkt des Landes zur Bretagne gehört, liegt also nahe. Steht man auf der Pointe du Raz hat man auch definitiv diesen Eindruck, denn die Klippen über dem tosenden Meer des Atlantiks gehören zur westlichsten Spitze der Region. Zugleich sind sie eine der eindrucksvollsten Naturlandschaften der Provinz und haben sich damit als Sehenswürdigkeiten-Tipp ihren Platz in unserem Reiseführer Bretagne redlich verdient.
Blickt man von der Pointe du Raz gen Westen, fällt die Insel Île de Sein ins Auge. Sie ist rund acht Kilometer von der Pointe du Raz entfernt und gerade einmal 1,8 Kilometer lang. Neben dem Leuchtturm und den charmanten Häuschen auf der Insel kannst du hier vor allem die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen und die Seele baumeln lassen. Eine Fähre bringt dich auf die Île de Sein und zurück – ein Ausflug, der sich definitiv lohnt! - Mont-Saint-Michel
Pyramidenförmig ragt die Abtei des Mont-Saint-Michel auf einer felsigen Insel inmitten einer Bucht vor der Küste der Bretagne in die Höhe und ist damit ein spektakulärer Anblick, den du so schnell nicht vergessen wirst. Schon im Jahr 708 wurde die Abtei auf dem Klosterberg am Fluss Couesnon erbaut und über hunderte Jahre immer wieder erweitert. Heute gehört der Mont-Saint-Michel zum UNESCO-Welterbe und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region.
Da die Erbauung der Abtei so lange dauerte, lassen sich viele verschiedene Stile in dem eindrucksvollen Bauwerk wiedererkennen. Dabei ist nicht nur das Äußere sehenswert, sondern auch im Inneren warten unzählige spannende Zeugnisse mittelalterlicher Baukunst auf dich. Ein ganz besonderes Erlebnis sind die bis zu 15 Meter hohen Springfluten, die den Klosterberg wieder zur Insel machen. Dann scheint der Mont-Saint-Michel nahezu aus dem Wasser aufzuragen und es wird deutlich, warum dieser Ort schon seit Jahrhunderten als Ort Gottes bezeichnet wird.
Impressionen aus der Bretagne
Steinreihen von Carnac in der Bretagne Reetgedecktes Haus in Île aux Moines in der Bretagne Blick aufs Meer und den Leuchtturm auf einer kleinen Felsinsel am Pointe du Raz in der Bretagne Blick aufs Schloss und die Stadt Fougeres in der Bretagne Mittelalterliche Brücke über den Fluss Rance in Dinan in der Bretagne Park Cours Dajot in Brest, im Hintergrund sieht man das Meer
Reiseführer Bretagne: Wetter und beste Reisezeit
Die Bretagne ist zu jeder Jahreszeit ein ideales Reiseziel – je nachdem, was man vor Ort sehen und erleben möchte. Willst du für einen Strandurlaub in die Bretagne reisen, sind vor allem die Sommermonate Juli und August geeignet, wobei die Wassertemperatur im Atlantik auch dann nur auf maximal 20 Grad steigt. Auch die Lufttemperatur ist mit durchschnittlich 22 Grad im Sommer in der Regel sehr angenehm und nicht ganz so heiß wie in Südfrankreich. Allerdings gibt es auch in der Bretagne Tage mit Höchsttemperaturen von 30 Grad.
Generell ist das Klima in der Bretagne stark vom Golfstrom geprägt. Dadurch sind die Winter recht mild, wenn auch regnerisch; Schnee ist die Ausnahme. Wandern und Mountainbiken kannst du in der Bretagne vor allem im Frühjahr und Herbst sehr gut. Was das Wetter in der Bretagne jedoch auszeichnet, sind die schnellen Wetterumschwünge. Daher gehören auch im Sommer immer ein Pulli und eine Jacke ins Reisegepäck, denn der Regen kann hier ganz schnell aufziehen – aber auch ebenso schnell wieder verschwinden.
Reiseführer Bretagne: So klappt die Anreise
Die Ferienwohnung ist gebucht, die Bretagne wird dein nächstes Reiseziel. Doch wie kommt man überhaupt in die westlichste Provinz Frankreichs? Auch diese Frage beantworten wir in unserem Reiseführer Bretagne. Durch die Lage der Region ganz im Westen Frankreichs ist von Deutschland aus die Anreise mit dem eigenen Auto am einfachsten. Das hat gleich zwei Vorteile: Du kannst so viel Gepäck mitnehmen, wie du willst und benötigst und du bist auch vor Ort flexibel. So kannst du beispielsweise problemlos zu Tagesausflügen aufbrechen und mehr von der Region erkunden.
Alternativ kommst du aber auch mit dem Zug in die Bretagne. Hierfür führt der erste Weg immer zunächst nach Paris und von dort weiter in die Bretagne. Die Anreise mit dem Flugzeug gestaltet sich dagegen schwierig. Es gibt keine Direktflüge zu den nächsten Flughäfen in Rennes oder Nantes, sodass du hier auch zunächst nach Paris fliegst und von dort weiterreist.
Reiseführer Bretagne: Häufige Fragen (FAQ)
- Wann ist die beste Reisezeit für die Bretagne?
Grundsätzlich kann man das ganze Jahr über Urlaub in der Bretagne machen. Besonders beliebt sind vor allem die Sommermonate Juli und August, da dann sowohl die Luft- als auch die Wassertemperatur am höchsten sind. Doch auch das Frühjahr und der Herbst sind beliebte Reisezeiten, vor allem für Aktivurlauber. - Kann man in der Bretagne baden?
Die bretonische Küste liegt am Atlantik und überall in der Bretagne finden sich herrliche Sandstrände, an denen man auch den Sprung ins kühle Nass wagen kann. Besonders beliebt sind etwa die Strände Lostmarc’h und La Palue. Doch Achtung: Es herrschen teils starke Gezeiten und Strömungen, sodass beim Baden Vorsicht geboten ist! - Wohin in der Bretagne mit Kindern?
Die Bretagne ist ein ideales Reiseziel für die ganze Familie. Die Region ist sehr kinderfreundlich und es gibt viel für kleine und große Abenteurer zu entdecken. Die Strände eignen sich hervorragend, um im Sand zu buddeln oder Steine und Muscheln zu sammeln. Zudem gibt es in der gesamten Region viele interessante Ausflugsziele, die auch für Kinder geeignet sind. - Was ist das Besondere an der Bretagne?
Die Bretagne ist eine der faszinierendsten Regionen Frankreichs. Die wildromantische Landschaft mit ihren rauen Felsküsten und typischen Stein- und Reetdachhäusern ist dabei das Markenzeichen der Bretagne. Zudem ist auch die bretonische Kultur überall in der Bretagne deutlich spürbar. Ebenso stammen viele kulinarische Spezialitäten aus der Bretagne, etwa der Fleischeintopf Kig-har-Farz. - Wie spricht man in der Bretagne?
Die Bretagne liegt im Westen Frankreichs, es wird also als Amtssprache Französisch gesprochen. Zudem ist vor allem im Westen der Bretagne auch Bretonisch wieder weit verbreitet. Bretonisch ist eng verwandt mit anderen keltischen Sprachen wie Gälisch oder Schottisch und hat mit dem Französischen kaum Gemeinsamkeiten. - Wie kommt man am besten in die Bretagne?
Du kannst auf verschiedene Arten in die Bretagne reisen. Besonders bequem ist die Anreise mit dem eigenen PKW, die dir auch vor Ort viel Flexibilität ermöglicht. Doch auch mit dem Zug kommst du problemlos in die Bretagne. Allerdings wird dann ein Umstieg in Paris nötig, bevor du weiter Richtung Westen fährst.
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